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Psychotherapie und was ich darunter verstehe

  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Einige Überzeugungen über Psychotherapie scheinen mir veraltet oder nicht mehr aktuell zu sein. Vielleicht geht es Ihnen auch so, dass Sie bestimmte Vorstellungen von Psychotherapie haben, die aber gar nicht mehr zutreffen oder zumindest, nach meiner Auffassung, überholt sind.

Einige Beispiele dazu:

Als Therapeutin

  • darf ich nicht meine Meinung äußern und nichts über mich erzählen.
  • muss ich alles im Griff haben.
  • muss ich eine Rolle ausfüllen.
  • darf ein Klient oder eine Klientin einzig nur mich als Therapeutin besuchen.
  • dürfen die Klient*innen nichts über mich wissen.
  • muss ich für alles eine Antwort oder eine Lösung haben.

95% unserer Kommunikation ist nonverbal, also der Austausch findet über Körpersprache, Verhalten, Mimik und Stimmlage statt und nur 5 % erreichen uns inhaltlich, also das, was wir sagen.

Da ich ein Mensch bin und davon ausgehe, dass meine Klient*innen mich genauso gut einschätzen können wie ich sie, werden sie auch vielleicht unbewusst aber doch bestimmt „wissen“, wer ihnen gegenüber sitzt. Das bedeutet im Rückschluss für mich, dass ich mich nicht verstellen muss, eine Rolle einnehmen oder nichts von mir zeigen darf, denn mein Gegenüber spürt, sieht und nimmt mich ebenso wahr wie umgekehrt. Denn wenn wir anderen Menschen begegnen, machen wir unseren Gesamteindruck an ihrem Aussehen, ihrer Mimik, ihrer Sprache und ihrer Körpersprache fest.

Mein Verständnis von Psychotherapie ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Damit sie so effektiv wie möglich ist, wünsche ich mir Klient*innen, die ein offenes, wohlwollendes Interesse für sich selbst entwickeln und mit Neugier und Mut erkunden wollen, wer sie sind, was sie bewegt und was sie verändern können.